Musik ist so vielfältig, dass mit unserem Notensystem unzählig viele Melodien komponiert werden können. Eine Notenfolge kann fröhlich und hell, dunkel und sanft, gesetzt und traurig, feierlich oder ausgelassen klingen. Eine Melodie, ursprünglich in Dur gespielt, wirkt in Moll völlig anders. Ein neues Lied kann man sofort auf seinem Instrument entwickeln, sinnvoller ist es aber, die Töne in Notenschrift aufzuzeichnen, damit eine Reproduzierbarkeit gegeben ist.

Immer Theorie pauken?

Viele Komponisten und Texter haben keine musiktheoretischen Kenntnisse. Mancher Musiker spielt seine Stücke nicht vom Blatt, sondern aus der Erinnerung. Spielt man dann in einer Band, müssen alle Beteiligten hochflexibel sein, um spontane Abweichungen vom vereinbarten Stück sofort auffangen zu können.

Es ist also möglich, weitgehend ohne die Theorie in der Praxis auszukommen. Aber es vereinfacht das Musizieren nicht. Viele Regeln in der Musiktheorie sind seit sehr langer Zeit bekannt und werden auch von Musikern, die sie nur in der Praxis gelernt haben, angewandt. Die Praxis arbeitet mit dem „Wie“, Musiktheorie vermittelt auch das „Warum“.

Gecoverte Lieder

Musikanfänger spielen häufig das, was es schon gibt. Daran kann man vieles üben. Interpretation und Intuition ermöglichen, aus jedem Stück in gewisser Weise ein eigenes zu machen. Man sollte aber nicht die Urheberrechte aus den Augen lassen: Jede*r Komponist*in und jede*r Texter*in hat zunächst das Recht auf die alleinige Vermarktung des geistigen Eigentums. Dieses Recht kann in abgestuften Vereinbarungen abgetreten werden, was meist mit einer finanziellen Entschädigung verbunden ist. Auch, wenn man zu der Melodie eines bekannten Liedes einen anderen Text dichtet oder einen Text mit einer anderen Melodie versieht, ist man für den anderen Part in der Pflicht.

Selber machen!

Es passiert immer wieder einmal: Da ist plötzlich ein Satz im Kopf, der sich festgesetzt hat und zu dem einem immer weitere Zeilen einfallen. Das Ganze hat einen eigenen Rhythmus. Irgendwann setzt man sich hin und schreibt den Text auf, der einem eingefallen ist. Man zeigt ihn vielleicht seinen Musikfreunden, und eine*r beginnt zu summen, setzt die gefundene Melodie auf das Instrument um, die anderen improvisieren mit – das ist eine Möglichkeit, ein neues Lied zu finden, und stärkt den Zusammenhalt in einer Band ungemein.

Wenn man eher eine Begabung zum Komponieren hat, sollte man möglichst die Instrumente, für die man komponiert, auch beherrschen. Sonst sollte man in diesem Bereich versierte Musiker kennen, die das, was man auf dem Papier entwickelt hat, auch umsetzen können.

Komposition und Texten lernen

Sind Komposition und/oder Texten Gebiete, die man für sich tiefgehender entdecken und auf denen man arbeiten möchte, gibt es die Möglichkeit, Musikproduktion zu studieren. Melodien und dazugehörige Texte erschaffen sind Teil des Bachelorstudiums.

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